Der Billardtisch

Der Billardtisch ist unser bisher größtes und aufwendigstes Projekt gewesen. Der Tisch war nicht nur wegen der nötigen Millimeterarbeit so aufwendig: Weil wir nicht einfach Löcher in einen Tisch bohren und darauf dann Billard spielen wollten, sondern so nahe wie es geht an die Norm herankommen wollten, mussten wir erstmal recherchieren. Wie hoch sollte der Tisch sein? Wie breit die Bande? Welchen Durchmesser sollten die Taschen haben? und und und... Trotz der unendlichen Weiten des Internets war es nicht gerade einfach das alles heraus zu finden.

Grundgerüst Billardtisch Grundgerüst Billardtisch mit verstärkten Seiten GRundgerüst Billardtisch mit Platte

Das Grundgerüst besteht aus Altholz, das wir gesäubert und geschliffen haben. Eine alte glatte Spanplatte dient als Spielfeld. Die Billardprofis, die das hier möglicherweise lesen, werden jetzt vermutlich empört nach Luft schnappen, da die Platte bei Profitischen im Normalfall aus Schieferplatten besteht, aber wer hat schon zufällig eine Schieferpaltte rumfahren, die er nicht mehr braucht?

Auch beim Stoff haben wir einen Kompromiss gemacht. Da wir zum einen nicht zu viel Geld für den Tisch ausgeben wollten (da hätten wir auch sparen und uns dann einfach einen kaufen können) und zum anderen gerne einen braunen Stoff wollten, damit die schöne alte Holzoptik nicht unter dem, normalerweise ja grünen Stoff untergeht, haben wir uns dazu entschlossen Verloursleder, statt des Original Billardstoffes zu verwenden. Damit der Stoff keine Falten wirft haben wir ihn mit Spühkleber auf der Platte fixiert, um die Ränder straff gezogen und unter der Platte getackert.

Bande Billardtisch Bande Billardtisch mit Spielmarkierungen

Die Banden waren etwas kniffliger. Zuerst mussten die Bandengummis (dreieckige Gummistreifen) genau ausgerichtet und befestigt werden. Das war schon eine Wissenschaft für sich - sitzen die Gummis zu hoch, könnten sich die Kugeln beim anspielen verklemmen, sitzen sie zu tief verspringen die Kugeln eventuell. Danach haben wir sie mit Stoff bestannt. Da sie nicht komplett mit Stoff umspannt sind, mussten wir uns etwas für den Übergang zwischen Holz und Stoff überlegen. Nach eigem Hin und Her haben wir eine dünne Nut in die Banden gefräst, den Stoff mit einem dünnen Hölzchen darin verkeilt und den Stoff dann umgeschlagen.

Taschen Billardtisch Lederstreifen Taschen Bilalrdtisch montiert Ecke Billardtisch

Für die Taschen des Tisches haben wir Streifen von Lederresten benutzt. Damit die Kugeln beim anspielen der Löcher nicht ständig auf das Holz treffen haben wir auch die mit Leder ausgekleidet. Für die Diamanten (die kleinen Markierungen an den Banden) haben wir Ziernägel benutzt. Mit einem geliehenen Rotationslaser haben wir zum Schluss noch sichergestellt, dass der Tisch auch wirklich in Waage ist und die Kugeln sich beim spielen nicht verselbstständigen.

Billardtisch

Das ein oder andere Detail mussten wir anders machen als es die Norm vorsieht und echte Profis würden das mit Sicherheit auch sofort merken, aber Freunde und Bekannte die den Tisch bisher ausprobiert haben, hatten nichts zu beanstanden.